ASO Dauerbrenner Bankgebühren

Neobanken bieten kostenlose Standardkonten

Jährliche Bankgebühren von 540 Franken für Auslandschweizer wie bei der Credit Suisse müssen nicht sein. Neobanken z.B. bieten kostenlose Standardkonten.
 
Seit mehr als zehn Jahren sind die Schweizer Kontogebühren für Auslandschweizer immer wieder Anlass für hitzige Diskussionen. Denn Auslandschweizer zahlen ein Vielfaches mehr an Gebühren als Inlandschweizer. Dieses Zweiklassensystem empfinden viele als ungerecht und diskriminierend. Doch die höheren Kosten haben einen Grund. Sie sind Folge des automatischen Informationsaustauschs, den vor allem die USA zu Beginn des Jahrtausends durchgesetzt haben, um ihre Steuerflüchtlinge in den Steuerparadiesen dieser Welt aufzuspüren.
 
Seither müssen helvetische Banken für Schweizer mit Wohnsitz in der EU jährlich eine Meldung an die Eidgenössische Steuerverwaltung leisten. Diesen zusätzlichen administrativen Aufwand haben die Banken selbstverständlich im Ausland lebenden Kunden in Rechnung gestellt. Das hat es zum einen für Auslandschweizer immer unattraktiver
gemacht, ein Konto in der Schweiz zu haben. Aber auch die Banken hatten immer weniger Interesse an den Auslandschweizern als Kunden.
 
Doch nun hat offenbar eine Trendwende eingesetzt und Schweizer Geldinstitute entdecken die Auslandschweizer als Kunden neu. Auf dem Auslandschweizerkongress in Lugano im August warben gleich drei Schweizer Banken um Kunden: die Genfer Kantonalbank, die Zürcher Kantonalbank und Yapeal, eine sogenannte Neobank, die nur digital über eine eigene Smartphone-App zugänglich bist. Allerdings ist das Angebot der Banken ziemlich unterschiedlich, so dass man genau vergleichen sollte, welches Geldinstitut für einen in Frage kommt.
 
Wer nur gelegentlich in die Schweiz reist und dort etwa seinen Kaffee per Karte bezahlen muss, weil Bargeld gar nicht mehr akzeptiert wird, der ist bei einer Bank wie Yapeal gut aufgehoben. Das Standardkonto Loyality kostet null Franken Gebühren. Man kann damit in Restaurants, Webshops und Geschäften bezahlen. Wer dagegen Wert auf weitere Dienstleistungen legt, der ist bei einer der Kantonalbanken besser aufgehoben. Bei der Zürcher Kantonalbank z.B. entfällt die Auslandsgebühr, wenn man der Bank ein Vermögensverwaltungsmandat überträgt oder eine Hypothek hat. Dann zahlt man nur noch 12 Franken pro Jahr, wie jeder Inlandschweizer auch.
 
Genauere Informationen der drei Geldinstitute findet man unter:
 
 
Allgemeine Infos zu den Banken findet man auch bei Swisscommunity und bei Swissinfo:
 

Lukrative Steuer-CDs

Eine Rolle bei der Aufweichung des legendären Schweizer Bankgeheimnisses hat auch die Liechtensteiner Steueraffäre gespielt. 2006 kauften deutsche Behörden eine Steuer-CD aus Liechtenstein mit den Daten von 800 Personen, die ihr Geld am deutschen Fiskus vorbei im Fürstentum angelegt hatten. Darunter war auch der frühere Postchef Klaus Zumwinkel, der 2009 wegen Steuerhinterziehung zu einer Bewährungsstrafe sowie zur Zahlung von einer Million Euro verurteilt wurde. Danach florierte der Handel mit Steuer-CDs. Der Kauf von Deutschland Daten aus der Schweiz und Luxemburg beschwerte dem deutschen Fiskus zusätzlichen Einnahmen in Höhe von gut sechs Milliarden Euro.
 

Text: Helmut Uwer; Foto: Helmut Uwer

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