Weichen für die Zukunft gestellt?

Nebst der Jahrestagung der Auslandschweizer-Organisation Deutschland in Lübeck stand am 2. März die Überarbeitung der Statuten der ASO-Deutschland ganz oben auf der Prioritätenliste der Auslandschweizerräte (ASR) in Kassel.
 
Kassel ist ein idealer Ort für ein Arbeitstreffen. Es liegt relativ zentral, und die Anfahrtswege sind für die meisten überschaubar.
Nebst Präsidentin Sonja Lengning (Stuttgart), den Vizepräsidenten Martin Abächerli (Schleswig-Holstein) und Tobias Orth (Mannheim) nahmen auch Anja Heise-Kintzen (Paderborn), Stephan Frei (Nauen, BB), Michael Swoboda (Recklinghausen) sowie der neue Kassier Stephan Lengning (Stuttgart) teil.
 
 
Wenn die Wahl der zehn Auslandschweizerräte Deutschlands 2025 demokratischer werden soll und alle in Deutschland lebenden Schweizerinnen und Schweizer im stimmfähigen Alter sich beteiligen sollen, bedarf es dreier Voraussetzungen:
 
  1. die Verfügbarkeit eines sicheren Systems für das E-Voting
  2. die Mitarbeit des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA), das den Stimmberechtigten ihre Wahlunterlagen per E-Mail zukommen lassen müsste
  3. Die knapp vierzig Delegierten der Schweizer Vereine Deutschlands müssen damit einverstanden sein, dass sie nicht mehr das alleinige Bestimmungsrecht in dieser Angelegenheit haben.
 
Werden sie damit einverstanden sein? Sie würden damit erreichen, dass das sogenannte Parlament der Fünften Schweiz höhere Legitimation und Anerkennung in der Schweiz bekäme.
 
Ein «Schalthebel» bleibt den Delegierten erhalten: die Auswahl der Kandidaten und Kandidatinnen. Sie können mitbestimmen, welche Kriterien diese erfüllen sollen, und sie können Wahlempfehlungen machen.
Geeignete Kandidatinnen sollten wissen, wo der Schuh des Schweizers oder der Schweizerin in der Bundesrepublik drückt: seien es die AHV, die hohen Bankgebühren in der Schweiz oder der Fahrausweis. Dieses Know How eignen sich künftige ASR wohl am besten in einer Schweizer Vereinigung an.
 
Um dieses neue Prozedere in Gang zu bringen, erarbeiteten die Auslandschweizerräte einen Vorschlag zur Änderung der Statuten der ASO-Deutschland, der den Delegierten der Schweizer Vereine an der Jahreskonferenz in Lübeck vorgelegt werden soll. Darüber hinaus legten sie den Grundstein für die Jahrestagung im Jahr 2025 in Kassel und reservierten Tagungsräume und Zimmerkontingente. Im Jahr 2026 wird die Schweizer Gesellschaft Stuttgart anlässlich ihres 170. Geburtstag Gastgeber der Jahrestagung sein.
 
Die Mitglieder des Auslandschweizerrates, die 2021 gewählt worden waren, trafen sich zum ersten Mal live zu einer Arbeitssitzung. Bis anhin hatten sie sich allmonatlich digital «zusammengesetzt». «Es ist so schön, es macht so viel Spass, mal richtig mit euch zusammen zu sein», war der Grundtenor. Obwohl viel gearbeitet wurde und gewisse Themen durchaus heftig diskutiert wurden, war die Stimmung heiter, die Zusammenarbeit äusserst konstruktiv.
 
Text und Bild: Monika Uwer-Zürcher
Monika Uwer-Zürcher

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